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Nominalismus und Moderne: Zur Konstitution neuzeitlicher Subjektivität bei Hans Blumenberg und Wilhelm von Ockham
Der Zusammenhang von Nominalismus und Moderne ist umstritten: Hat die Neuzeit, wie Blumenberg in einer einflussreichen These behauptet, als ein humaner Widerstand gegen den nominalistischen Begriff eines allmächtigen und willkürlichen Gottes begonnen? Oder lässt sich, wie der Autor zeigt, durch eine philosophische Relektüre Ockhams belegen, dass das moderne Subjekt nicht gegen, sondern durch den Nominalismus begründet worden ist? Indem das vorliegende Buch den genealogischen Entwurf Blumenbergs umfassend rekonstruiert und ihm eine alternative Deutung Ockhams gegenüberstellt, eröffnet es eine neue Perspektive auf
die Entstehung der modernen Subjektivität als einer nachmittelalterlichen Rationalität.
Erfahrung und politische Theorie
In: Das Politische und das Vorpolitische, S. 439-456
Erfahrung und politische Theorie
In: Das Politische und das Vorpolitische: über die Wertgrundlagen der Demokratie, S. 439-455
Work on significance: Human self-affirmations in Hans Blumenberg
In: Thesis eleven: critical theory and historical sociology, Band 104, Heft 1, S. 5-19
ISSN: 1461-7455, 0725-5136
One of the achievements of Hans Blumenberg's historical anthropology is to have reflected on the way individuals can preserve themselves when they come up against points of significance (Bedeutsamkeiten). Goethe's encounter with Napoleon, in which the poet succeeded in standing up to the emperor at eye level, was of such self-preserving significance. For Blumenberg himself, his sole encounter with Thomas Mann was of comparable significance, since the Nobel prize-winner asserted himself in the face of the ascendant Nazis as the representative of Goethe and the defender of a humane world. Blumenberg likewise sought contact with Carl Schmitt in order to claim his own interpretative sovereignty over Goethe and thereby — following the model of Goethe and Thomas Mann — assert himself against a representative of the Third Reich.
Work on significance: Human self-affirmations in Hans Blumenberg
In: Thesis eleven: critical theory and historical sociology, Band 104, Heft 1, S. 5-20
ISSN: 0725-5136
Hans Blumenberg: ein philosophisches Portrait
Das Werk Hans Blumenbergs steht wie ein Monolith in der philosophischen Landschaft. Während er immer mehr als einer der wichtigsten deutschsprachigen Philosophen des 20. Jahrhunderts entdeckt wird, erscheinen seine Bücher als ungemein faszinierend und schwer zu lesen, äußerst anregend und zumeist umständlich sowie überaus stilbewusst und oftmals sehr umfangreich. Jürgen Goldstein, der selbst bei Blumenberg studierte, zeichnet ein philosophisches Porträt dieses Autors, indem er dessen geistige Physiognomie hervortreten lässt: Meisterhaft und anschaulich folgt er als ausgewiesener Kenner den Gedankenlinien des reichhaltigen Werkes, von den frühesten akademischen Schriften über die klassischen Bücher bis zu den essayistischen Miniaturen der späten Jahre und den bereits aus dem Nachlass gehobenen Schriften. Dabei wird nicht nur beleuchtet, was Blumenberg dachte, sondern auch, wie er es tat. So eröffnet seine Denkbiografie nicht nur Eingeweihten des Werks neue Perspektiven, sondern dient auch als Handreichung für jene, die bei einem seiner Bücher ins Stocken geraten sind. Auf diese Weise wird dem Gelehrten, der zeit seines Lebens den Zugriff auf seine Person scheute, Genüge getan: denn Blumenberg wollte nicht durchschaut, er wollte gelesen werden.
Blau: eine Wunderkammer seiner Bedeutungen
Die Welt, in der wir leben, ist an vielen Stellen in sattes Blau getaucht: Unsere Heimat ist der blaue Planet mit seinem azurfarbenen Himmel. Wir verlieren uns in Yves Kleins monochromen Blau-Gemälden, hören beschwingt Gershwins Rhapsody in Blue, geben uns mit Novalis dem romantischen Sehnen nach der blauen Blume hin und genießen die blaue Stunde. Selten und wertvoll ist die blaue Mauritius, alltäglich die Blue Jeans. Die Tiefe und Kraft jener Farbe entspringt den Bedeutungen, die wir ihr zuschreiben: wild, sinnlich und faszinierend; wie in einer Wunderkammer, jenem untergegangenen Museum, das die unterschiedlichsten Fundstücke nebeneinander versammelte, um das Staunen zu lehren, versammelt der meisterhafte Erzähler Jürgen Goldstein verschiedene Facetten vom Reichtum des Blaus, er knüpft Bedeutungsketten, elaboriert und assoziativ, wohl abgewogen und zugleich sprunghaft – Genregrenzen, Chronologien und wissenschaftliche Etikette gelten hier nicht. Dieses gelehrte und elegant verfasste Buch erschafft einen Archipel an essayistischen Miniaturen, die Bedeutungsinseln gleichen und doch untergründig miteinander verbunden sind, und taucht ein in das Geheimnis, das uns am Blau so berührt. Das Buch "ist ein Gedankenfarbenrausch. Das ergreifende Kapitel über die spätere Selbstmörderin Virginia Woolf heißt "Ins Blaue hinein leben". Goldsteins Buch ermöglicht, was unbedingt dazu gehört, nämlich ins Blaue hinein lesen. Prima Sommerlektüre!" (deutschlandfunkkultur.de). "Mit einem Wort Hans Magnus Enzensbergers: Es geht ›blauwärts‹ in diesem Buch. Selten ist eine Farbe in all ihren Nuancen und Konnotationen so kundig, lust- und kunstvoll ausgelotet worden wie in diesen essayistischen Miniaturen. Erleben Sie Ihr blaues Wunder!" (Knut Cordsen, Bayerischer Buchpreis 2017, Nominiert in der Kategorie Sachbuch)